Deutschlandflug 2025: Der Weg ist das Ziel

Frank Ortmann und Lena Etzkorn vom Aero-Club Koblenz e.V. haben gemeinsam in der Touringgruppe beim Deutschlandflug 2025 teilgenommen. Statt des reinen Fokus auf Strafpunkte und dem fliegerischen Ringen nach Medaillen, geht es hier um das Motto „der Weg ist das Ziel“. Die beiden Luftfahrtbegeisterten berichten von einer schönen Reise quer durch Deutschland.

Ich wollte schon immer mal am Deutschlandflug teilnehmen, aber irgendwas kam immer dazwischen. Diesmal sollte das anders werden: ich hatte die Ausschreibung studiert und meine Partnerin hatte sich bereit erklärt als Copilotin mitzufliegen, ein Flugzeug hatte ich in meinem Verein auch reserviert. Dann war da nur noch die Frage, in welcher Gruppe wir mitfliegen wollen. Wir hatten uns dann am letzten Tag der Anmeldefrist, kurz vor dem Ende des Tages, spontan für die Touringgruppe entschieden. Zum einen, weil uns die Landeorte besser gefielen, und weil ich mich für die Wettbewerbsgruppe nicht ausreichend vorbereitet fühlte. Wir, das sind Lena Etzkorn, Segelfliegerin, und Frank Ortmann, Motorflieger und auch Segelflieger.

Anflug auf den Flughafen Lahr (EDTL); auch Hubschrauber waren in der Touringgruppe dabei
Eröffnungsveranstaltung mit allen Organisierenden und Teilnehmenden in Offenburg
Mit dem Bus und Sondergenehmigung wurden die Teilnehmenden zu ihren Flugzeugen auf dem Vorfeld gebracht

Mittwochs haben wir uns bei bestem Wetter von Koblenz auf den Weg nach Lahr gemacht. Ein riesiger, ehemaliger Militärplatz, auf dem man sich mit einer Katana ziemlich verloren fühlen kann. Aber schon nach dem Abrollen wurden wir vom Organisationsteam des Deutschlandfluges in Empfang genommen und auf unsere Parkposition geleitet. An diesem Abend konnten sich alle Teams kennenlernen. Die Routen der Wettbewerbsgruppe und der Touringgruppe waren unterschiedlich, sodass wir uns alle erst wieder am Zielflugplatz in Leverkusen sehen würden. In den folgenden drei Tagen wurden wir immer perfekt mit allen Informationen zu den anstehenden Flügen versorgt. Aber es war in der Touringgruppe weit mehr als der direkte Flug zum nächsten Platz. Die Route des ersten Tages stand unter dem Motto „Schlösser und Burgen“. Über acht Wendepunkte ging es im Zickzackkurs nach Rothenburg ob der Tauber. Die Aufgabe war, anhand von Fotos zu überprüfen, ob diese Fotos auch dem Wendepunkt entsprechen. Da mogelte sich doch gerne mal ein falsches Foto auf die Liste, oder es war nicht in Flugrichtung abgebildet, was auch kontrolliert werden musste.

Aufgabe war Wendepunkte wie Burgen und Schlösser zu fotografieren und am Zielflugplatz zu zeigen
Ralf Grunwald und Gudrun Herbig organisierten die Reise in der Touringgruppe
Der Bus brachte die Teilnehmenden nicht nur zu den Flugzeugen, sondern auch zu spannenden Aussichtspunkten

Angekommen in Rothenburg ging es gleich mit dem nächsten Wettbewerb weiter: Eierlaufen. Die Teilnahme war natürlich freiwillig, daher haben manche vorgezogen, das Hotelzimmer zu beziehen. Es sollte sich jedoch noch zeigen, dass die Teilnahme von Vorteil sein könnte. Das Ziel war natürlich, das Ei auf dem Löffel über eine kurze Strecke möglichst schnell ins Ziel zu bringen.

So ganz ohne kleine sportliche Herausforderung ging es dann doch nicht: Der Eierlauf in Rothenburg
Abkühlung am sommerlichen Nachmittag: Ein kleines Wein-Tasting in der Nähe von Mainz
Die Crews des LSV Goch: Neben 5 Crews, war sogar ein kleiner Vereinsbegleitbus dabei

Die Etappe des zweiten Flugtages brachte uns nach Mainz-Finthen. Diesmal galt es, verschiedene Brücken über den Main ausfindig zu machen und mit den Fotos zu vergleichen. Am Ende der jeweiligen Flüge sollte dann immer ein Antwortbogen mit den Ergebnissen der Fotos bei der Wettbewerbsleitung abgegeben werden. Dort gab es zusätzlich noch Fragen, z.B. zu Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Und wenn die Allgemeinbildung zur Beantwortung nicht ausreichend war, gab es immer noch die Recherche im Internet als Hilfe. Die Route von Mainz nach Leverkusen entlang des Rheins war für uns aus Koblenz natürlich ein Heimspiel. Wie viele Denkmäler gibt es am Deutschen Eck? Diese Frage hat uns als Koblenzer wirklich lange beschäftigt, da wir der Meinung waren, dass es dort nur ein Denkmal gibt. Aber so konnten wir durch den Deutschlandflug noch etwas Neues über unsere Heimatstadt erfahren.

Glückliche Gesichter: Lena Etzkorn und Frank Ortmann nach ihrer Ehrung als Siegercrew der Touringgruppe

Alles in allem war der Deutschlandflug eine hervorragend organisierte Veranstaltung, die ich jedem nur empfehlen kann. Es war eine schöne Kombination aus Fliegerei, Wettbewerb und schöner Freizeit an den Orten der Etappen. Die beiden Highlights waren für uns die Stadtführung in Rothenburg sowie der Ausflug auf ein Weingut in der Nähe von Mainz. Abgerundet wurden unsere Flüge mit dem ersten Platz im Wettbewerb unserer Gruppe, den nicht zuletzt das Eierlaufen mitentschieden hat. Wir freuen uns schon auf den Deutschlandflug 2027!

Text: Frank Ortmann
Fotos: Tom Illgner, Frank Ortmann

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